↪ Die Britische und Irische Quidditch-Liga umfasst die dreizehn besten Quidditchmannschaften in Großbritannien und Irland. Es wurde aus Sicherheitsgründen notwendig, eine offizielle Liga für öffentlich ausgetragene nationale und internationale Quidditchspiele zu etablieren, weil dieser Besensport eine so große Beliebtheit erreichte, dass er anders nicht mehr geheim gehalten werden konnte.
Damit Muggel nichts von Quidditchspielen mitbekommen, müssen die Spielfelder aufwendig geschützt werden. Deshalb wurde im Jahr 1674 die Anzahl der zugelassenen professionellen Quidditchmannschaften in Großbritannien auf zwölf begrenzt. Während sonst ausschließlich private Amateurspiele erlaubt sind, sofern die Sicherheitsvorgaben beachtet werden, dürfen nur die wölf Liga-Mannschaften öffentlich spielen. Auf nationaler Ebene kämpfen sie miteinander um den Pokal der Liga. Die dreizehn ausgewählten Liga-Mannschaften sind:

↪ England, Grafschaft Lincolnshire/Grafschaft Cumbria - Appleby-in-Westmorlan. Die Appleby Arrows aus Appleby in der Grafschaft Lincolnshire sind eine englische Quidditch-Mannschaft, die 1612 gegründet wurde. Die Farbe ihrer Quidditchumhänge ist blassblau, mit dem Mannschaftssymbol, einem silbernen Pfeil auf der Brust. Früher zeigten die Fans der Arrows ihre Begeisterung bei den Torwürfen ihrer Mannschaft, indem sie kleine silberne Pfeile aus der Spitze ihrer Zauberstäbe in die Luft schossen, aber diese Praxis ist inzwischen wegen der großen Verletzungsgefahr 1894 verboten worden. Ihr größter Rivale sind die Wimbourner Wespen. Die Appleby Arrows wurden 1932 Europameister, als sie den vorherigen Meister Vratsa Vultures aus Bulgarien in einem 16-tägigen Match schlugen.

Nordirland: Die Ballycastle Bats aus Ballycastle sind die meist gefeierte Quidditch-Mannschaft Nordirlands. Dies mag an ihrem Erfolg liegen, denn da sie insgesamt 27-mal die Quidditch-Meisterschaft gewonnen haben, sind die Bats die zweiterfolgreichste Mannschaft in der Geschichte der Liga. Die Umhänge der Ballycastle Bats sind schwarz und haben das knallige Bild einer scharlachroten Fledermaus quer über der Brust. Ihr Maskottchen ist der Flederhund Barny, der auch in der Butterbierwerbung auftaucht.V.

↪ Die Caerphilly Catapults sind eine erfolgreiche Quidditch Mannschaft aus Caerphilly einer mittelgroßen Stadt in Wales. Der Verein wurde im Jahr 1402 gegründet und gehört zu den zwölf Quidditchmannschaften, die 1674 in die Quidditch-Liga aufgenommen wurden. Als eine dieser auserwählten besten Mannschaften waren sie auch weiterhin zu öffentlichen Spielen zugelassen, während damals alle anderen Quidditchmannschaften aufgelöst wurden. Die Catapults gewannen seither achtzehnmal die Liga-Meisterschaft und errangen auch auf internationaler Ebene einige Erfolge. So gewannen sie 1956 die Europameisterschaft gegen die norwegischen Karasjok Kites. Die Spieler der Caerphilly Catapults sind an ihren rot-grün-gestreiften Quidditch-Umhängen erkennbar. Neben ihren Spielerfolgen sind sie berühmt dafür, im Gedenken an ihren früh zu Tode gekommenen waghalsigen Spieler Dai Llewellyn jährlich eine Medaille an Spielende zu vergeben, die besonders tollkühne Spielmanöver gewagt haben. Unrühmliche Bekanntheit erreichte ein für die Zuschauer äußerst frustrierendes Quidditchspiel der Catapults gegen die Tutshill Tornados im Jahr 1921: Es endete noch ehe es richtig angefangen hatte, weil der Sucher der Tornados dreieinhalb Sekunden nach Spielbeginn den Schnatz fing.

↪ England, Grafschaft Devon: Die Vereinsfarbe ist Orange. Entsprechend tragen die Spielenden orangefarbene Quidditchumhänge mit dem Bild einer fliegenden Kanonenkugel und einem schwarzen CC.. Die Cannons sind immerhin 21-mal Landesmeister geworden und das klingt nach einer erfolgreichen Mannschaft. Allerdings liegt ihre erfolgreiche Zeit schon über einhundert Jahre zurück: Ihr letzter Pokalgewinn war im Jahr 1892. Im Moment sind sie alles andere als erfolgreich. Auch die Mannschaft selbst scheint nicht mehr so richtig an ein Wiederaufleben ihres früheren Erfolgs zu glauben: Sie haben ihr früheres selbstbewusstes Motto "Wir werden siegen!" im Jahr 1972 abgespeckt zu dem kleinlauten "Lasst uns einfach alle die Daumen drücken und das Beste hoffen."

Die Falmouth Falcons sind eine der zwölf Profimannschaften der britischen Quidditchliga aus Falmouth einer Hafenstadt in Cornwall, England. Die Falcons haben ein Brutalo-Image, weil sie nach dem Motto: Lasst uns siegen, und wenn nicht, lasst uns Schädel spalten spielen. Ihre Spielweise hat schon etliche Unfälle verursacht, die von der Abteilung für Magische Spiele und Sportarten bestraft worden sind. Zu ihrer rücksichtslosen Spielweise passen auch ihre grau-weißen Quidditch-Umhänge mit einem bedrohlichen Falkenkopf-Emblem..

↪ Das bereits im Jahr 1203 gegründete Quidditch-Team Holyhead Harpies spielte schon Quidditch, ehe es in der heutigen Form existierte. Als in den späten 1200er Jahren der Goldene Schnatz als zusätzliches Spielelement hinzukam, erweiterten die Harpies ihr Team entsprechend. Die Holyhead Harpies, aus Holyhead einer kleinen Stadt, qualifizierten sich 1674 als eine der 1besten Quidditch-Mannschaften in Großbritannien für die neueingerichtete Britische und Irische Quidditch-Liga, sodass sie weiterhin und bis heute öffentliche Spiele austragen können. Auf nationaler und internationaler Ebene sind sie sehr erfolgreich. Weltweit einzigartig ist, dass bei den Holyhead Harpies schon seit jeher nur Hexen aufgenommen werden. Sie haben sich deshalb nach den Harpyien benannt: Diese flinken Sturmgöttinnen aus den griechischen Sagen haben den Kopf einer schönen Frau und den Körper eines Raubvogels. Passend dazu tragen die Harpies dunkelgrüne Quidditch-Umhänge mit einer goldenen Vogelkralle auf der Brust.

↪ Die im Jahr 1291 gegründete Quidditch-Vereinsmannschaft Kenmare Kestrels aus dem gleichnamigen Städtchen Kenmare spielt als eine der zwei irischen Mannschaften in der offiziellen britisch/irischen Quidditch-Liga. Die Kestrels spielen in smaragdgrünen Umhängen, eine Wertschätzung an ihre irische Heimat, auf deren Vorderseite ein Rücken an Rücken stehendes "K" eingestickt ist. Die Mannschaft ist für das brillante Harfenspiel ihre Anhänger sowie schwungvollen Auftritte ihrer Mannschaftsmaskottchen den Leprechans beliebt. Die Glücksbringer teilen sich die Kestrels mit der irischen Nationalmannschaft, wie bei der Weltmeisterschafts-Finalspiel 1994 in England zu sehen war.

Die Montrose Magpies stammen ursprünglich aus der schottischen Stadt Montrose. Passend zu ihrem Namen sind ihre Quidditch-Umhänge schwarz-weiß und haben auf ihrer Vorder- und Rückseite das Bild einer Elster. Die Magpies sind die erfolgreichste Mannschaft der britischen und irischen Quidditchliga. Bisher errangen sie dreiunddreißig mal den britischen Pokalsieg und gewannen zweimal den Europa-h-LigaPokal..

↪ Der Sportclub Pride of Portree, vom Fans auch die "Prides" genannt, ist eine Quidditch-Vereinsmannschaft, die im Jahr 1292 gegründet wurde. Die Stadt Portree befindet sich auf der Isle of Skye im Nordwesten Schottlands. Die Quidditchumhänge dieser Mannschaft sind in einem satten Purpurrot und haben einen goldenen Stern auf der Brust. Pride of Portree wurde in den 60ern zweimal Landesmeister in der Liga, was sie vor allem der Jägerin Catriona McCormack zu verdanken haben.

↪ Südwesten England, Grafschaft Gloucestershire. Die Quidditch-Vereinsmannschaft Tutshill Tornados wurde 1520 in dem kleinen englischen Ort Tutshill nahe der walisischen Grenze gegründet. Ihre Mitglieder tragen hellblaue Quidditchumhänge mit einem dunkelblauen Doppel-"T" auf Brust und Rücken. In der britischen und irischen Quidditch-Liga errangen die Tornados am Anfang des 20. Jahrhunderts fünf Pokalsiege nacheinander, was in der bisherigen Geschichte der Liga zuvor nie dagewesen war. Ihr damaliger Mannschaftskapitän Roderick Plumpton wurde als Sucher auch durch den schnellsten Schnatzfang aller Zeiten bekannt: In einem Spiel gegen die Caerphilly Catapults fing er den Schnatz bereits dreieinhalb Sekunden nach Spielbeginn durch eine zufällig erscheinende Bewegung. Ob er sie tatsächlich absichtlich gemacht hat oder nicht, ist allerdings umstritten. Als im Jahr 1995 die Tornados wieder den Quidditchpokal gewannen, wurde erneut angezweifelt, ob es dabei mit rechten Dingen zugegangen war - allerdings nur vom Magazin Der Klitterer, das für seine eigensinnige Berichterstattung bekannt ist. Einige Quidditch-Fans entdeckten stattdessen plötzlich ihre Begeisterung für die Tornados und trugen Tornado-Plaketten zur Schau.

Der 1422 gegründete schottische Quidditch-Club, die Wigtown Wanderers aus dem Städtchen Wigtown im Südwesten Schottlands, war ursprünglich ein Familienunternehmen der Zaubererfamilie Parkin. Die drei Töchter und vier Söhne der Familie bildeten die Mannschaft. Der Vater Walter Parkin, ein Metzger, stand als Gewinnmanager am Spielfeldrand. Sein nicht unwichtiger Beitrag zum Spielgeschehen bestand darin, mit seinem Zauberstab in der einen und seinem Fleischermesser in der anderen Hand die gegnerische Mannschaft kritisch zu beobachten. Böse Zungen behaupten, dass nicht das spielerische Können der Mannschaft, sondern der Anblick Walter Parkins der wahre Grund dafür gewesen sei, dass die Parkins fast jedes Spiel gewannen. Nach den Parkins ist ein Quidditchmanöver benannt, die sogenannte Parkins Pinzette. Inzwischen ist Walter Parkin längst verstorben. Bei der Auswahl der Spieler werden Verwandte der Familie Parkin zwar bevorzugt, aber nicht alle Spielpositionen können so besetzt werden. Der Spielerfolg dieser Mannschaft ist heute wohl weniger spektakulär. Selbst Kennilworthy Whisp, der ein Wanderer-Fan ist, nennt sie nicht unter den Top-Mannschaften der britischen und irischen Quidditch-Liga. Zum Gedenken an ihre Ursprünge der Mannschaft ziert die blutroten Quidditch-Umhänge der Wanderers das Emblem eines Fleischermessers auf der Brust..

↪ Die im Jahr 1312 gegründeten Wimbourner Wespen sind eine erfolgreiche Quidditch-Vereinsmannschaft der britischen und irischen Quidditch-Liga. Die Spieler tragen knallgelbe Umhänge mit schwarzen Streifen und dem Bild einer Wespe auf der Brust. Wenn sich die Mannschaft einen Strafwurf einhandelt, versuchen die Fans der Wespen, den Jäger der Gegenmannschaft beim Torwurf durcheinanderzubringen, indem sie anfangen, laut zu summen. Die Wespe ist ihr Maskottchen, seit ihnen ein Wespennest im 17. Jahrhundert zum Sieg gegen die Appleby Arrows verholfen hat. Statt eines Klatschers schleuderte ein damaliger Treiber der Mannschaft, ein Wespennest, mit voller Wucht auf den Sucher der Arrows, der danach völlig zerstochen und verquollen ausscheiden musste. Zwar war das ein eindeutiges Foulspiel, da aber die Quidditch-Regeln vorsehen, dass ausscheidende Spieler nicht ersetzt werden dürfen, gewann die Mannschaft haushoch. Ein anderer erfolgreicher früherer Treiber der Wimbourner Wespen ist Ludo Bagman, der inzwischen seine Quidditch-Karriere altersbedingt beenden musste und jetzt im Zaubereiministerium arbeitet.

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